Fragen und Antworten
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Wasserstoff und seine Bedeutung in der heutigen Welt. Als zentrale Anlaufstelle für Informationen rund um Wasserstoff wollen wir Ihnen dabei helfen, ein besseres Verständnis für diese vielseitige Energiequelle zu entwickeln.
In den letzten Jahren hat Wasserstoff immer mehr an Bedeutung gewonnen und wird zunehmend als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft angesehen. Doch mit der wachsenden Relevanz entstehen auch viele Fragen, die wir gerne beantworten möchten. Ob es um die Erzeugung, Speicherung, Nutzung oder die vielfältigen Anwendungsbereiche von Wasserstoff geht - wir stehen Ihnen mit fundiertem Wissen und praxisnahen Informationen zur Seite.
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Definition
Wasserstoff ist ein farbloses, geruchloses und geschmackloses Gas. Bei Raumtemperatur und normalem Druck ist Wasserstoff gasförmig.
Er kommt im Allgemeinen nicht als atomarer Wasserstoff (kurz: H), sondern als Molekül von zwei gebundenen Wasserstoffatome (kurz: H2) vor. Wasserstoff ist Bestandteil des Wassers und nahezu aller organischer Verbindungen. Die Herstellung von Wasserstoff kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen.
Wasserstoff ist hochreaktiv, insbesondere in Verbindung mit Sauerstoff (O2) oder anderen Elementen. Bei einer Reaktion mit Sauerstoff entsteht Wasser (H2O). Unter bestimmten Bedingungen kann Wasserstoff auch mit Stickstoff (N2) oder Kohlenstoff (C) reagieren, um Ammoniak (NH3) bzw. Methan (CH4) zu bilden.
Wasserstoff hat einen hohen Energiegehalt, der bei seiner Verbrennung oder Reaktion mit Sauerstoff freigesetzt wird. Diese Freisetzung von Energie kann in Brennstoffzellen genutzt werden, um elektrische Energie zu erzeugen.
Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Kontext der Energiewende und des Klimawandels. Als sauberer Brennstoff erzeugt Wasserstoff bei der Verbrennung oder Nutzung in Brennstoffzellen keine kohlenstoffbasierten Emissionen, da das einzige Nebenprodukt reines Wasser ist. Deshalb wird Wasserstoff als vielversprechende Lösung für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen oder kohlenstofffreien Energieversorgung betrachtet, da er als "grüner Wasserstoff" mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt werden kann.
Wie umweltfreundlich der Energieträger Wasserstoff ist, hängt davon ab, wie er gewonnen wird. Als CO2-arm, gelten laut EU Taxanomie alle Wasserstofftypen (grün, blau, türkis), die den Grenzwert von 90 g CO2 pro kWh bzw. 3t CO2 pro t Wasserstoff einhalten. Dieser Kennwert gilt für die gesamte Herstellungskette und erfordert entsprechende Nachweise von den Wasserstoffproduzenten.
Die Wasserstofftypen werden anhand der »Farbenlehre Wasserstoff« klassifiziert.
Grüner Wasserstoff
Ein gängiges Produktionsverfahren ist die »Elektrolyse«, bei der Wasser unter Einsatz von Elektrizität in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. Produzenten von grünem Wasserstoff müssen beim Strombezug nachweisen, dass bei der Stromversorgung erneuerbare Energien oder andere CO2-arme Stromquellen verwendet wurden, wie in der Delegierten Verordnung (EU) 2023/1184 festgelegt.
Blauer Wasserstoff
Türkiser Wasserstoff
Grauer Wasserstoff
Herstellung
Transport und Speicherung
Der Transport von gespeicherter elektrischer Energie in Form von Wasserstoff im Vergleich zum direkten Transport per Leitung bietet verschiedene Vorteile:
Flexibilität bei der Lagerung und dem Transport: Wasserstoff kann bei Bedarf erzeugt und in großen Mengen gespeichert werden. Dies ermöglicht es, Energie über lange Zeiträume hinweg zu speichern, was bei Elektrizität schwieriger ist.
Effiziente Langstreckentransporte: Der Transport von Wasserstoff über Pipelines oder in Form von flüssigem Wasserstoff ist oft effizienter und kostengünstiger für lange Strecken im Vergleich zu Hochspannungsleitungen.
Nutzung bestehender Gasleitungsinfrastruktur: In einigen Fällen ist es möglich, bestehende Gasleitungsnetze mit geringfügigen Modifikationen für den Transport von Wasserstoff zu verwenden. Dies kann die Notwendigkeit für den Bau neuer Infrastrukturen verringern und Kosten einsparen.
Geringere Abhängigkeit von Wetter und Umweltbedingungen: Im Gegensatz zur elektrischen Übertragung, die von Wetterbedingungen wie Stürmen oder Blitzeinschlägen beeinträchtigt werden kann, ist der Transport von Wasserstoff durch Leitungen weniger anfällig für Umwelteinflüsse.
Verringerte Übertragungsverluste: Wasserstoffleitungen können potenziell geringere Energieverluste aufweisen, besonders wenn sie über sehr lange Distanzen betrieben werden, im Vergleich zu Hochspannungs-Übertragungsleitungen.