Themenwoche: Energie neu gedacht!
Die Themenwoche im Radio vom 27. März bis 31. März
Erneuerbare Energien haben durch die Energiekrise an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Unternehmen, Kommunen und Privathaushalte in Sachsen machen sich unabhängiger von fossilen Energieimporten und sichern dadurch mehr Wertschöpfung in ihrer Region.
Erneuerbare Energien sind gut für den Klimaschutz und wichtig für uns alle. Sie sorgen für mehr Wertschöpfung, eine sichere und preiswerte Energieversorgung und sind gerade in ländlichen Regionen Motor für Investitionen und nachhaltige Entwicklung.
Staatsminister Wolfram Günther
Beispiele aus Sachsen zeigen, dass uns die Energiewende voranbringt, dass durch zusätzliche Erträge kommunale Projekte und Kitas umgesetzt und durch Investitionen in klimafreundliche, moderne Technologien langfristig Arbeitsplätze gesichert werden können. Hinter all diesen Beispielen stehen Menschen, die aus Überzeugung ihren aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sie haben erkannt, dass die Energiewende eine echte Chance für ländliche Regionen, für die Städte, für die Umwelt und jeden einzelnen von uns darstellt und damit unseren Kindern und Enkeln eine sichere und saubere Zukunftsperspektive schafft.
Dabei ist der Weg zum gemeinschaftlichen Windrad oder einer Solaranlage auf dem Dach oder der Fläche immer ein Projekt, das sich entwickelt und das vom Engagement und dem Willen einzelner Menschen oder ganzer Kommunen lebt. Fünf solcher Projekte werden in unserer Themenwoche »Energie neu gedacht« in den Fokus gerückt – Geschichten von Sachsen für Sachsen, die zeigen, dass es funktionieren kann und zum Nachmachen und Handeln motivieren.
Die Themenwoche im Radio
In Kooperation mit der Broadcast Sachsen GmbH sind diese fünf Projekte zum zentralen Teil der »Energie neu gedacht«-Themenwoche geworden. In fünf kurzen Audioclips erzählen ganz verschiedene Menschen aus Rosenbach oder Drebach von ihrem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung sowie von den Vorteilen, die das für sie hat. Die Audioclips sind in der Woche vom 27. März bis zum 31. März 2023 bei Hitradio RTL sowie den Stadtradiosender Radio Leipzig, Dresden, Zwickau, Chemnitz, Lausitz und Erzgebirge zu hören. Im Anschluss können sie hier nachgehört werden.
Zu jedem Beitrag gibt es weiterführende Informationen, die die Möglichkeit bieten, sich über ein Thema näher zu informieren, Beratung in Anspruch zu nehmen und vielleicht sogar den ersten Schritt zur persönlichen Energiewende zu tun.
Beitrag 1: Klimafreundlich trainieren – Das Nachwuchszentrum der Dresden Monarchs
Unsere über 60 ehrenamtlichen Trainer im Verein nutzen die Räumlichkeiten (…) und freuen sich daran.
Sören Glöckner, Vorstand der Dresden Monarchs e.V.
Ausgangslage
Die Dresden Monarchs e. V. wurden 1992 gegründet. Im Trainingsangebot sind von Anbeginn American Football und Cheerleading. 2003 erreichen die „Königlichen“ die höchste Spielklasse Deutschlands – die German Football League. Der Verein ist im Teamsport Sachsen organisiert, in dem sächsische Profi-Sportclubs gemeinsam nach Lösungen für aktuelle Herausforderungen suchen, um ihren Mitgliedern, Mitarbeitenden und Fans in ganz Sachsen sichere Zukunftsperspektiven zu bieten.
Durch immer neue, attraktive Angebote ist es den Dresden Monarchs gelungen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zu punkten. Der Verein wächst, hat 2019 bereits rund 700 Mitglieder. Dieses Wachstum soll erfolgreich fortgeführt werden. Allerdings wird die positive Entwicklung durch den zu geringen Platzbedarf für Trainings- und Freizeitangebote stark begrenzt. Der Handlungsdruck ist hoch. Die Vereinsmitglieder beraten über mögliche Perspektiven.
Maßnahmen
2020 fällt im Verein die gemeinsame Entscheidung für den Neubau eines Funktionsgebäudes, das nicht nur dem Nachwuchs mehr Platz bieten soll, sondern auch ein energieeffizientes, nachhaltiges Wohlfühl-Umfeld. Ende 2021 wird das neue American-Football-Nachwuchszentrum in der Dresdner Neustadt eingeweiht. Die Investitionssumme liegt bei rund 1,3 Millionen Euro, von denen die Landeshauptstadt Dresden 40 Prozent und weitere 50 Prozent der Freistaat Sachsen fördert.
Das neue Nachwuchszentrum ist ein Gewinn für den Trainings- und Wettkampfablauf nicht nur für den Kinder- und Jugendbereich, sondern für den gesamten Verein: Es bietet auf 500 Quadratmetern Platz für Umkleidebereich und Lager, Kraft- und Gymnastikraum, eine Werkstatt für Instandhaltung des Trainingszentrums, Schulungs- und Meetingräume sowie das Herzstück – einen modernen Fitnessraum.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz prägen Gestaltung und Technik: An der Außenfassade ist der nachwachsende Rohstoff Holz verbaut, das Gebäude versiegelt bewusst weniger Fläche und das Dach ist komplett begrünt – Pluspunkte fürs Stadtklima und den Wasserhaushalt des Bodens. Auch bei der Strom- und Wärmeversorgung gehen die Dresden Monarchs innovative Wege. Eine leistungsfähige Solaranlage auf dem Dach liefert Strom für das Haus; die Räume werden mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung beheizt.
Ergebnisse
All diese Maßnahmen tragen bereits nach wenigen Monaten spürbar zum Erfolg der Dresden Monarchs bei: Die Energiekosten im Neubau sind gesunken, erste konkrete Ergebnisse werden in den nächsten Monaten veröffentlicht. Angestiegen ist hingegen die Nutzung der Vereinsräumlichkeiten: Kinder und Jugendliche kommen zum Training, erledigen ihre Hausaufgaben im Vereinshaus und verbringen dort insgesamt einen großen Teil ihrer Freizeit.
Das klima- und kinderfreundliche Engagement der Dresden Monarchs geht auf. Während Football in Deutschland immer populärer wird, wächst auch die Attraktivität des Vereins. Die Mitgliederzahlen steigen stetig. Inzwischen macht der Kinder- und Jugendbereich die Hälfte der Mitglieder aus. Damit es in den nächsten Jahren so weitergehen kann, ist der nächste Erweiterungsbau bereits in Planung - noch nachhaltiger, energieeffizienter und klimafreundlicher soll er werden. Der Umwelt und unseren Kindern zuliebe.
Weiterführende Informationen
Beitrag 2: Erneuerbare Energien als Geschenk fürs Gemeinwohl – Das Gemeindewindrad in Zschadraß
Nichts Bessres gibt’s, als wenn man Bürger beteiligt.
Matthias Schmiedel, bis 2018 Bürgermeister von Zschadrass
Ausgangslage
Zu einer Zeit, in der die Energiewende für die meisten Menschen noch kein Thema war, wird man in einer kleinen Kommune in Sachsen bereits aktiv: Im Jahr 2000 hat der damalige Bürgermeister von Zschadraß Matthias Schmiedel die Idee, seine Gemeinde auf Basis erneuerbarer Energien mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Kinder- und enkelfreundlich zu leben und Wertschöpfung in der Region zu sichern, das liegt Schmiedel sehr am Herzen. Er sieht darin gute Chancen für das strukturschwache Zschadraß.
Die Energiewende soll die Einkünfte des Ortes steigern. Schmiedels Plan: Zschadraß und seine rund 3.300 Einwohnerinnen und Einwohner sollen bis 2050 energieautonom werden. Aus den Erträgen der regionalen Energieerzeugung sollen soziale und kommunale Projekte finanziert werden, die den Ort auch für nachfolgende Generationen attraktiv machen.
Maßnahmen
Das Konzept: Energie aus Sonne, Wind und Biogas soll den Bedarf an Strom und Wärme decken. Da Kommunen selbst keine Gewinne aus der Energieerzeugung erwirtschaften dürfen, wird eine Stiftung und ein Verein gegründet, in die das Energiegeschäft ausgegliedert wird. 2009 weiht die Gemeinde eines der damals größten Windräder in der Region ein. Die Anlage misst 138 Meter und hat eine Leistung von 2,2 Megawatt. Die Investitionssumme beträgt 3,2 Millionen Euro und wird nach rund 15 Jahren abbezahlt sein.
Parallel setzt Zschadraß auf ein Nahwärmenetz, das mit regenerativer Energie gespeist wird. Wo immer möglich, rüstet die Gemeinde öffentliche Gebäude mit Solaranlagen aus. So wird das Dach der neuen Sportarena mit Photovoltaik-Modulen mit einer Leistung von 17,1 KWp bestückt. Auch das Gemeindehaus und die Sportjugendstätte erhalten leistungsstarke Solaranlagen, die aus kostenlosem Sonnenlicht Energie erzeugen und jedes Jahr Geld in die Kassen der Mitbetreiber spülen – dem Verein »Ländliches Leben« und der Stiftung »Ökologisch-Soziale Stiftung Zschadraß«. Finanzielle Mittel, die in der Gemeinde Gutes bewirken.
Ergebnisse
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch lag im Jahr 2007 bereits bei 24 Prozent. Inzwischen werden weit über 100 Prozent des Stroms aus regenerativen Quellen erzeugt. Aus der anfänglichen Skepsis gegenüber den Ideen von Matthias Schmiedel und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ist im Ort neues Engagement hervorgegangen. Immer mehr Menschen in Zschadraß errichten Solaranlagen auf privaten Gebäuden, und erzeugen aus Sonne ihren eigenen Strom und Wärme.
Die Einnahmen ermöglichen der Gemeinde, vor allem Projekte für Kinder zu fördern: kostenlose Kita-Plätze, Umweltprojekte, wie die Realisierung einer klimaneutralen Holzhackschnitzel-Heizung für öffentliche Gebäude in Kooperation mit der Hochschule Mittweida oder Bildungsprojekte für Jugendliche, die Organisation eines Sommer-Ferienlagers oder die Bezahlung des Schulessens für Kinder aus finanziell benachteiligten Elternhäusern sowie einen Gemeindefahrdienst anzubieten.
2007 wird Zschadraß mit dem European Energy Award ausgezeichnet.
Weiterführende Informationen
Beitrag 3: Metallbau mit der Kraft der Sonne – Erneuerbare Energien im Handwerksbetrieb
Das merkt man am Portemonnaie am Ende und die Anlagen, die ich hier hab, ich denk mal, in ein, zwei Jahren hat sich das rentiert – gerade jetzt, bei den Energiepreisen.
Andreas Scherf, Geschäftsführer der Andreas Scherf Metallbearbeitung GmbH
Ausgangslage
1992 gründet Andreas Scherf die Metallbearbeitung Andreas Scherf GmbH in Rosenbach im Vogtland. Der mittelständische Betrieb produziert hauptsächlich für Kunden aus dem Sondermaschinen- und Druckmaschinenbau. Die Andreas Scherf GmbH legt Wert auf Qualität, Effizienz und nachhaltige Investitionen und hat damit wirtschaftlichen Erfolg. So entscheidet man sich nach über einem Jahrzehnt des Wachstums im vogtländischen Plauen eine neue Produktionshalle zu errichten. Das neue Gebäude soll nicht nur den gestiegenen Platzbedarf decken, sondern auch nachhaltige Kriterien erfüllen - klimafreundlich und energieeffizient sein.
Maßnahmen
So erhält der Neubau 2021 eine 99,9 KWp Photovoltaikanlage aufs Dach. 2023 wird an der südlichen Fassadenseite des Gebäudes zusätzlich eine senkrechte Photovoltaikanlage angebracht. Diese nutzt die seitliche Sonneneinstrahlung und steigert die Stromerzeugung an bestimmten Tageszeiten und im Winter. Auch in der Produktion investiert Andreas Scherf laufend in energieeffiziente Anlagen und Maschinen. Einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Reduzierung der Energiekosten leistet im Neubau eine moderne Lüftungsanlage mit einem integrierten Wärmetauscher.
Ergebnisse
Durch die Investitionen in energieeffiziente Maschinen und Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien kann die Andreas Scherf Metallbearbeitung GmbH die Kosten für Strom und Wärme um ein Drittel reduzieren. Für das Unternehmen ist jedoch genauso entscheidend, dass durch nachhaltige Investitionen Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben. Andreas Scherf plant bereits weitere Neuerungen im Betrieb mit dem Ziel, bei der Energieversorgung zu 100 Prozent klimaneutral zu werden. Geplant sind eine Speicherbatterie, die nicht sofort nutzbare erneuerbare Energie für spätere Zeiträume speichert, und e-mobile Transportfahrzeuge für die Auslieferung der Produkte.
Seit 2021 ist die Andreas Scherf Metallbearbeitung GmbH Teilnehmerin der Umwelt- und Klimaallianz Sachsen.
Weiterführende Informationen
- Energieberatung für Unternehmen bei der SAENA
- Mehr über Energieeffizienz im Unternehmen
- Zur Umwelt- und Klimaallianz Sachsen
Beitrag 4: Klima macht Schule – Das Leon-Foucault-Gymnasium in Hoyerswerda
Wenn jeder seinen Beitrag leistet, ergibt es am Ende auch was Großes.
Holger Köhler, Lehrer für Biologie und Chemie
Ausgangslage
Der Klimawandel und unser Lebensstil bedrohen die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Um die Klimakrise zu bewältigen, ist neben einem Umdenken auch konkretes Handeln wichtig. 2016, zwei Jahre bevor die ersten Fridays For Future-Demonstrationen stattfinden, haben Holger Köhler und die Schülerinnen und Schüler vom Leon-Foucault-Gymnasium in Hoyerswerda diesen Punkt erkannt und begonnen, ein neues Energie- und Umweltbewusstsein in den Schulalltag hineinzutragen. Im Mittelpunkt steht praktisches Engagement, das mit vielfältigen Projekten einen messbaren Beitrag der jungen Generation zum Klimaschutz liefern soll.
Maßnahmen
2016 startet am Leon-Foucault-Gymnasium die erste Klimaklasse. Die so genannten »Energiefüchse« machen sich zum Ziel, die Energiebilanz des Schulgebäudes zu verbessern, indem sie Einsparmöglichkeiten aufspüren, Energieeffizienz im Unterricht zum Thema machen sowie die Schülerschaft und Lehrende motivieren, selbst einen Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten. Sie erarbeiten Vorträge und Themen für den Unterricht, werben bei Mitschülerinnen und Mitschülern um Unterstützung für das wichtige Klimaschutz-Anliegen. Das Engagement der Energiefüchse hat Erfolg.
Ergebnisse
Appelle, Impulse und konkrete Maßnahmen zeigen Wirkung. Das Leon-Foucault-Gymnasium kann bereits im ersten Jahr 10 Prozent beim Verbrauch von Strom, Wasser und Heizung einsparen. An die Arbeit der Energiefüchse knüpft 2020 die nächste Schüler-Generation an. Die »Foucault für Future« setzen sich in ihrem im Oktober 2022 veröffentlichten Klimareport zum Ziel, einen messbaren Beitrag zur Minimierung des CO2-Fußabdrucks des Leon-Foucault-Gymnasiums zu leisten und ihre Schule klimaneutral zu machen. Das Energiebewusstsein weiter zu schärfen, Energie aus regenerativen Quellen für den Schulbetrieb zu nutzen oder Bäume zu pflanzen, die das CO2 aus der Atmosphäre filtern sind wichtige Schritte auf dem weiteren Weg.
2021 wird das Leon-Foucault-Gymnasium zur Klimaschule in Sachsen ernannt.
Weiterführende Informationen
- Mehr zum Leon-Foucault-Gymnasium
- Mehr über Klimaschulen in Sachsen
- Arbeitshilfen zum Energiesparen von der SAENA
Beitrag 5: Bürgerstrom statt Importenergie – Die Bürgerenergiegenossenschaft Drebach im Erzgebirge
Wir sind eine Mitmachgenossenschaft. Uns ist jedes Mitglied ab einer Einlage von 250 Euro willkommen.
Prof. Volker Weber, Aufsichtsratsvorsitzender Bürger Energie Drebach eG
Ausgangslage
Drebach ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis. Rund 5.100 Menschen leben in dem Ort circa 25 Kilometer südlich von Chemnitz. Lange vor der Energiekrise sah man in der ländlichen Gemeinde Chancen im Ausbau der erneuerbaren Energien. Doch, nicht große Energiekonzerne oder Investoren sollten von Windkraft- und Solaranlagen profitieren, sondern die Bürgerinnen und Bürger in der Region. Die Erträge sollten in Drebach bleiben und in Vorhaben investiert werden, die den Menschen vor Ort wichtig sind.
Maßnahmen
Die Geschichte beginnt mit einer Anzeige, die Marc Arnold, Initiator und heutiger Vorstand der Energiegenossenschaft, 2014 im lokalen Amtsblatt veröffentlicht. Zum Klimaschutz und durch Gemeinschaftsprojekte zum Gemeinwohl in der Region beitragen, das trieb ihn an. Noch im selben Jahr gründen 20 engagierte Menschen im Erzgebirge die Genossenschaft Bürger Energie Drebach. Die Ziele sind: regional einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, möglichst vielen Menschen vor Ort eine Beteiligungsmöglichkeit bieten, Wertschöpfung in der Region sichern, langfristig kalkulierbare und bezahlbare Strompreise anbieten und das Gemeinwohl in den Fokus rücken.
Zu den ersten Maßnahmen gehört die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der öffentlichen Gebäude in der Gemeinde. Die Gebäudebetreiber schließen einen Stromnutzungsvertrag mit der Genossenschaft und speisen den Strom, der nicht verbraucht wird, ins Netz. Dafür erhalten sie eine ergänzende Vergütung nach dem EEG, dem Erneuerbaren Energien Gesetz.
Ein Erfolgsmodell. Inzwischen ist die Bürger Energie Drebach auf vier Feldern aktiv: Photovoltaik, Elektromobilität, Bürgerstrom in Kooperation mit den Bürgerwerken Heidelberg und Öko-Gas ausschließlich aus organischen Reststoffen. Die erste Ladesäule für E-Autos, an der die Genossenschaft beteiligt ist, ist seit 2016 in Betrieb und das Interesse wächst.
Mitmachen kann bei der Bürger Energie Drebach jede Bürgerin und jeder Bürger bereits mit einer Beteiligung von 250 Euro. Als Gegenleistung erhält man einen über 20 Jahre garantierten Strompreis und Möglichkeiten, sich an neuen Projekten in der Gemeinde zu beteiligen. Zudem entscheiden alle Mitglieder mit einer Stimme gleichberechtigt – unabhängig von der Höhe ihrer Beteiligung.
Ergebnisse
Die Bürger Energie Drebach ist eine der ersten Bürgerenergiegenossenschaften in Sachsen. Mittlerweile hat sie 92 Mitglieder und versorgt Privathaushalte, kommunale Einrichtungen und ortsansässige Unternehmen mit Strom aus erneuerbaren Energien. Die örtliche Sternwarte deckt beispielsweise bis zu 40 Prozent ihres Energieverbrauchs mit dem selbst erzeugten Photovoltaikstrom. Sechs Ladesäulen für E-Autos sind bereits am Netz. 2022 lag der Ertrag der sieben Photovoltaikanlagen im Ort bei fast 100 MWh.
Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit sind wichtige Ziele der Bürgergenossenschaft. Deshalb erkunden die noch ehrenamtlich tätigen Mitglieder weitere Geschäftsfelder. Zum Beispiel soll 2023 eine große Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 85 kWp und einem Batteriespeicher mit 40 kWh auf dem Dach der Turnhalle in Drebach errichtet werden. Genossenschaftsmitglieder sollen eine eigene Ladekarte mit vergünstigten Konditionen erhalten. Denn für diejenigen, die ihr Geld in die Vorhaben der Genossenschaft investieren, soll immer auch ein Vorteil entstehen.
Im Jahr 2020 war die Bürger Energie Drebach eG Preisträger beim eku-Zukunftspreis des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.
Weiterführende Informationen
- Die Bürger Energie Drebach eG
- Gründerberatung beim Bündnis Bürgerenergie
- Das Netzwerk »Bürgerwerke eG«
- Beratung und Netzwerk bei der SAENA